DIE GESCHICHTE
Als sich in der Geschichte des Islam das Machtzentrum von Damaskus nach Bagdad verlagerte, änderte sich auch die wichtigste Pilgerroute grundlegend. Gläubige aus der neuen Hauptstadt und den östlichen Provinzen des Reiches mussten nun rund 1.400 Kilometer größtenteils kargen Landes durchqueren, um Mekka zu erreichen. Ihr Weg führte durch die Nefud-Wüste, eine der trockensten Regionen der Welt.
Von Beginn an versuchten königliche wie private Wohltäter, die lebensbedrohlichen Strapazen dieser neuen Route zu lindern. Eine dieser Förderinnen war Zubayda bint Jaʿfar ibn al-Mansur (765–831 n. Chr. / AH 148–216), auch bekannt als Umm Jaʿfar. Aufgrund ihres außergewöhnlichen Engagements, den frommen Reisenden Wasser und Schutz bereitzustellen, benannte die Nachwelt die Route nach dieser barmherzigen abbasidischen Dame, die die Ehefrau des berühmten Kalifen Hārūn ar-Rashīd wurde.
Zubayda unternahm mindestens fünf Pilgerreisen nach Mekka, die erste im Jahr 790 n. Chr. / AH 173. Unsere Erzählung schildert die Herausforderungen, denen die Dame und ihre Gefährten aus den östlichen Provinzen unterwegs ausgesetzt waren – immer in der Unsicherheit, ob sie Mekka überhaupt erreichen würden. Die dramatische Erzählung wird mit dokumentarischer Forschung zu den archäologischen Überresten des Zubayda-Wegs verknüpft und zeigt die ebenso ausgeklügelten wie wohltätigen Maßnahmen auf, die ergriffen wurden, um Generationen von Pilgern zu unterstützen und zu schützen.



